Von Recycling zu Circular Economy

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Die Biografie des Vereins erzählt die Entwicklung der Wirtschaft in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gewissermaßen aus Rohstoffsicht. Ressourcenmangel führte zu seiner Gründung und ist bis heute Schwerpunktthema seines internationalen WirkensNachhaltigkeit seit über 70 Jahren.

Der Verein Austria Recycling bereitete den Boden für die erfolgreiche Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Österreich. Er ebnete den Weg für nachhaltiges Wirtschaften und prägte das hohe Umweltbewusstsein der Menschen in Österreich.

Die Nachkriegsjahre: Österreich leidet unter Knappheit.

Der zerstörerische 2. Weltkrieg zeitigt noch in vielerlei Hinsicht seine unbarmherzigen Folgen. Die Menschen leiden an Mangel. Der Industrie fehlen die Rohstoffe. Zum Sinnbild werden die ‚Trümmerfrauen‘, die mit bloßen Händen ihre Lebensumwelt wiederaufbauen helfen. Unter Patronanz des Handelsministeriums wird 1946 ein Verein gegründet und mit der Aufgabe betraut, die Industrie mit (Alt-)Rohstoffen zu versorgen:
Die Österreichische Produktionsförderungsgesellschaft ÖPG – heute Austria Recycling.

Die 1960er Jahre: Nebeneinander bestehen ein Überschussproblem (Müllberge) und ein Mangelproblem (Rohstoffknappheit).

ÖPG startet gemeinsam mit dem Altstoffhandel und karitativen Organisationen die punktuelle Altpapiersammlung (1964) sowie Alttextilsammlung (1965) um aus Minus und Minus Recycling-Plus zu machen.

Die 1970er Jahre: Der Ölpreisschock wirft ein grelles Licht auf den Wert von Rohstoffen und deren Endlichkeit. Das Abfallproblem verschärft sich.

Die Leitgedanken des inzwischen bundesweit tätigen Vereins wandeln sich. Die karitative Motivation tritt etwas zurück. Ressourcenökonomische Erfordernisse gewinnen an Gewicht.  Der Verein entwickelt umfassende flächendeckende Entsorgungssysteme für ganz Österreich für Altpapier, Altglas (Start 1976), Altmetall (Start 1984). Er agiert an der Schnittstelle zwischen Bürgern, Kommunen, politisch Verantwortlichen und Industrien und entwickelt Entsorgungslösungen, die bis heute Bestand haben.

Die 1980er Jahre: Die Sorge um die Umwelt nimmt zu.

Ein Wandel der gesellschaftlichen Bedürfnisse liegt hinter uns. Die Mangelgesellschaft ist in Österreich Geschichte, die Überflussgesellschaft ist Realität. Der Überfluss will fachgerecht entsorgt und recycelt werden. Aus Österreichische Produktionsförderungsgesellschaft wird Austria Recycling.

Das Umweltbewusstsein steigt rapide und erfasst schließlich Kommunalverantwortliche und Politiker. Die Altstoffsammlung wird zunehmend als wichtige Entsorgungseinrichtung im Abfallbereich verstanden. Austria Recycling geht mit professionell gemachten Informationskampagnen an die Öffentlichkeit, um die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Umweltbewusstsein zu stärken und Handlungsoptionen (Mülltrennnung) aufzuzeigen.

Altpapier- und Altglasentsorgung werden den ausgegliederten Gesellschaften Austria Papier Recycling GmbH (APR) und Austria Glas Recycling (AGR) übertragen.

Die 1990er Jahre: Das Ausmaß der Verpackungen im Müll nimmt unverhältnismäßig zu.

Abfallwirtschaftsgesetz und Verpackungsverordnung treten erstmals in Österreich in Kraft. Austria Recycling ist Teil des Kompetenz-Komitees zur Entwicklung und Umsetzung der Verpackungsverordnung, die die Finanzierung der Verpackungsentsorgung vom Kopf auf die Füße stellt: Nicht mehr die Bürgerinnen und Bürger müssen dafür aufkommen, sondern die Industrie. Verursachergerechtigkeit (producer responsibility) ist hergestellt.

Austria Recycling ist einer der Geburtshelfer bei der Gründung des ARA Systems.

Die 2000er- Jahre: Das Verständnis „Umweltschutz ist keine ‚end of pipe‘ Lösung“ rückt in den Mainstream.

Wirtschaftstreibenden und PolitikerInnen wird zunehmend klar, dass Umweltschutz und Abfallvermeidung nicht in der Abfallwirtschaft (‚end of pipe‘) beginnen können. Austria Recycling forscht über nachhaltiges Konsumverhalten und entwickelt mit der Schwesterorganisation Austria Recycling & Co Consulting Gmbh (ARECon) ein Programm für betrieblichen Umweltschutz, der umfassend gedacht ist, an der Quelle beginnt und insbesondere auf Klein- und Mittelbetriebe zugeschnitten ist.

Austria Recycling arbeitet an verschiedenen Forschungsprojekten zur Verlängerung der Lebensdauer und Rückführung von Produkten (Re-Distributionslogistik) als wesentliches Element der Kreislaufwirtschaft. Beispiele dafür sind die Studien ‚Aufbereitung und Wiederverwendung von Einweg-Medizinprodukten unter Nachhaltigkeitsaspekten – Einführung in Österreich‘ aus dem Jahr 2006 oder
‚Reprocessing gebrauchter Güter – eine Strategie der Nachhaltigkeit und ihre Auswirkungen auf die Lieferketten einer „Fabrik der Zukunft“‘ aus dem Jahr 2005.

Arbeiten die heute in den Fachbereich der Circular Industrial Economy (CIE) fallen, der vor allem in den letzten Jahren enorme Bedeutung gewonnen hat.

Die 2010er Jahre: Österreich gilt mittlerweile als Umweltmusterland, sein Know-how ist international gefragt

In vielen ökologischen Konzepten – zB Abfallwirtschaft, Umweltmanagement – ist Österreich Vorbild für andere Staaten. Austria Recycling exportiert seine Expertise weltweit, mit Schwerpunkt Asien. Der österreichische Verein hat sich als anerkannte Partnerorganisation für (internationale) Projekte zu Ressourcenschonung, Verbesserung der Ressourceneffizienz und Cleaner Production (RECP) in Organisationen etabliert. Auch in diesen Projekten fällt die eine oder andere Success Story für Circular Economy ‚ab‘, wie beispielsweise eine von mehreren metallverarbeitenden Betrieben innerhalb eines Clusters gemeinsam genutzte Anlage zur Wiederaufbereitung von Säuren (Metabuild 2016).

Austria Recycling verbindet dabei ihre ureigene Umweltkompetenz mit der Organisationsentwicklungskompetenz der Schwesterorganisation Gesunde Organisationen (GO).

Schwesterorganisationen, Partnernetzwerk, links

Austria Recycling Consulting GmbH ARECon

Gesunde Organisationen GO

Austria Recycling – Partner

Austria Glas Recycling

Kontakt und Mitglied werden

Mag.a Monika Himpelmann
DI Stefan Melnitzky
Tel.: +43 1 2145600
Mail: verein@austriarecycling.at

Als Vereinsmitglied zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit beitragen!

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