Vom Mittler zwischen Abfallwirtschaft und Industrie…

1946

Österreich leidet unter nachkriegswirtschaftlicher Knappheit.

Unter Patronanz des Handelsministeriums wird ein Verein gegründet und mit der Aufgabe betraut, die Industrie mit (Alt-)Rohstoffen zu versorgen: die Österreichische Produktionsförderungsgesellschaft ÖPG, die spätere Austria Recycling.

1963

Nebeneinander bestehen ein Überschussproblem (Müllberge) und ein Mangelproblem (Rohstoffknappheit).

Austria Recycling startet gemeinsam mit dem Altstoffhandel und karitativen Organisationen die Altpapiersammlung um aus Minus und Minus Recycling-Plus zu machen.

1973

Der Ölpreisschock wirft ein grelles Licht auf den Wert von Rohstoffen und deren Endlichkeit.

Die Leitgedanken des inzwischen bundesweit tätigen Vereins wandeln sich. Die karitative Motivation tritt etwas zurück. Ressourcenökonomische Erfordernisse gewinnen an Gewicht. Dauerentsorgungssysteme mit Spezialbehältern treten anstelle der sporadischen Haussammlungen.

1976

Das Abfallproblem verschärft sich, Deponieraum wird knapp und teuer.

Austria Recycling entwickelt umfassende flächendeckende Entsorgungssysteme für ganz Österreich für Altpapier, Altglas, Altmetall. Der Verein agiert an der Schnittstelle zwischen Bürgern, Kommunen, politisch Verantwortlichen und Industrien und entwickelt Entsorgungslösungen, die bis heute Bestand haben.

1980

Die Sorge um die Umwelt nimmt zu.

Das Umweltbewusstsein steigt rapide und erfasst schließlich Kommunalverantwortliche und Politiker. Die Altstoffsammlung wird zunehmend als wichtige Entsorgungseinrichtung im Abfallbereich verstanden. Austria Recycling geht mit professionell gemachten Informationskampagnen an die Öffentlichkeit, um die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Umweltbewusstsein zu stärken und Handlungsoptionen (Mülltrennnung) aufzuzeigen. Altpapier- und Altglasentsorgung werden den ausgegliederten Gesellschaften Austria Papier Recycling GmbH (APR) und Austria Glas Recycling (AGR) übertragen.

1990

Das Ausmaß der Verpackungen im Müll nimmt unverhältnismäßig zu.

Abfallwirtschaftsgesetz und Verpackungsverordnung treten erstmals in Österreich in Kraft. Austria Recycling ist Teil des Kompetenz-Komitees zur Entwicklung und Umsetzung der Verpackungsverodnung, die die Finanzierung der Verpackungsentsorgung vom Kopf auf die Füße stellt: Nicht mehr die Bürgerinnen und Bürger müssen dafür aufkommen, sondern die Industrie. Der Verein ist Geburtshelfer bei der Gründung des ARA Systems.

… Zum vermittler von Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz.

2000

„Umweltschutz ist keine ‚end of pipe‘ Lösung“ rückt in den Mainstream.

Wirtschaftstreibenden und PolitikerInnen wird zunehmend klar, dass Umweltschutz und Abfallvermeidung nicht in der Abfallwirtschaft (‚end of pipe‘) beginnen kann. Austria Recycling forscht über nachhaltiges Konsumverhalten und entwickelt mit der Schwesterorganisation Austria Recycling & Co Consulting Gmbh (ARECon) ein Programm für betrieblichen Umweltschutz, der umfassend gedacht ist, an der Quelle beginnt und insbesondere auf Klein- und Mittelbetriebe zugeschnitten ist.

2010

Österreich gilt mittlerweile als Umweltmusterland.

In vielen ökologischen Konzepten – zB Abfallwirschaft, Umweltmanagement – ist Österreich Vorbild für andere Staaten. Austria Recycling exportiert österreichisches Know-How weltweit, mit Schwerpunkt auf Asien. Der österreichische Verein hat sich als anerkannte Partnerorganisation für (internationale) Projekte zu Ressourcenschonung, Verbesserung der Ressourceneffizienz und Cleaner Production (RECP) in Organisationen etabliert. Austria Recycling verbindet dabei ihre ureigene Umweltkompetenz mit der Organisationsentwicklungskompetenz der Schwesterorganisation Gesunde Organisationen (GO).

AUSTRIA RECYCLING – NACHHALTIGKEIT SEIT ÜBER 70 JAHREN

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