Circular Economy – neue Chance!
Austria Recycling hat sich und seinen Mitgliedern zum 75 Jahr Jubiläum – Corona bedingt mit 2 Jahren Verspätung – eine besondere Veranstaltung zum Thema „Circular Economy – Innovationen als Gewinn-Treiber für mein Unternehmen“ geschenkt. Zusammen mit Austria Glas Recycling, durften wir am 11.5. in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) den Doyen der Circular Economy, Dr. Walter R. Stahel begrüßen.
Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) brauchen wir dringend, wenn wir Klima- und Umweltziele erreichen und so eine gute Lebensgrundlage für uns und nachfolgende Generationen erhalten wollen. Obwohl sich das Thema bereits durchsetzt, fasst Kreislaufwirtschaft in der wirtschaftlichen Praxis nur schwer Fuß. Da setzt der Vortrag von Dr. Stahel mit vielen erfolgreichen Beispielen an.
Walter Stahel der Doyen der Kreislaufwirtschaft zu Gast in Wien
Walter R. Stahel ist ehemaliger Leiter des Risikomanagements der Geneva Association (Schweiz), ein angesehener Unternehmensberater und der Gründer und Direktor des Product-Life Institute (Genf, Schweiz). Dieses ist Europas ältestes Beratungsunternehmen und Think Tank für Nachhaltigkeit und wurde 1982 gegründet. Stahels bahnbrechende Forschungs- und Kooperationsarbeit im Bereich der Nachhaltigkeit reicht mehrere Jahrzehnte zurück und macht ihn zu einem der Begründer dieses Themas. Er selbst bezeichnet sich als „… von Haus aus Architekt, Industrieanalytiker aus Leidenschaft, Forscher im Bereich Risikomanagement, um den Lebensunterhalt zu verdienen, heute Hauptredner und Autor zu den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft,…“
Wir durften mit Walter Stahel schon einige Projekte gemeinsam durchführen. Aus der guten Zusammenarbeit wurde eine langjährige Freundschaft, darum hat es uns besonders gefreut, mit ihm gemeinsam unser Jubiläum zu feiern.
Eine Anmerkung am Rande: Bereits im Gründungstatut der Austria Recycling (damals noch Österreichische Produktionsförderungsgesellschaft) stand der Satz: „Der Verein bezweckt, brachliegende Werte für die österreichische Wirtschaft zu sichern……, die im Interesse des Gemeinwohles liegenden Aufgaben zu erfüllen“. Ansätze die man heutzutage als wesentlichen Bestandteil einer Circular Society bezeichnen würde.
Circular Economy – Chancen für Ihr Unternehmen
Nach intensivem Netzwerken am Buffet zeigte Walter Stahel in seinem Impulsvortrag die Grundprinzipien der (Industrial) Circular Economy. Aus seinem riesigen Fundus an praktischen Beispielen aus Industrie und Gewerbe aus aller Welt, ging Stahel dann auf jene Beispielkategorien eingehender ein, die von den Teilnehmer*innen ausgewählt wurden.
Im Anschluss an den praxisnahen Vortrag, gab es Zeit sich gemeinsam auszutauschen und erste konkrete Ansätze zu diskutieren. Stahels durchaus provokante Statements (z.B.: Ein industrielles zirkuläres Wirtschaften ist disruptiv und entsteht durch bewusste Entscheidungen von Personen) lieferten reichlich Stoff für Diskussionen. Monika Himpelmanns Frageimpulse lenkten die Diskussionen in Richtung kreislaufwirtschaftlicher Handlungsoptionen unserer Gäste.
Aus den zahlreichen unterschiedlichen Beispielen lassen sich Gemeinsamkeiten erkennen – wir haben folgende Voraussetzungen extrahiert: Unternehmen, die mit zirkulären Geschäftsmodellen erfolgreich sind, haben
- über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut
- Mut zu Neuem und teilweise radikalen Veränderungen bewiesen
- die Bereitschaft gezeigt, eingetretene Pfade zu verlassen
- konnten Mitstreiter gewinnen und haben auch neue (unerwartete) Seilschaften zugelassen
- nicht beim ersten Auftreten von Hindernissen aufgegeben und Beharrlichkeit gezeigt
Alle Teilnehmer*innen waren sich jedenfalls einig, dass jeder für sich /das eigene Unternehmen intensiv nachdenken sollte, welche Chancen (ggf. auch Risiken) der Weg zu einer Circular Economy bieten kann. Um diesen Nachdenkprozess anzustoßen und die Meinung von Kolleg*innen einzubeziehen, empfiehlt sich ein moderierter, interner Workshop. So kann bgeklärt werden, was das für das Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen bedeuten könnte. Eventuell sollen auch Experten einbezogen werden.
Neue Chance: Follow up mit Dr. Stahel – online am 22. Juni
Für unsere Mitglieder (auch für jene, die nicht bei der Veranstaltung waren) gibt es ein Follow Up! Am 22. Juni führen wir ein 90-minütiges online-Event – ebenfalls mit Walter R. Stahel – durch. Es wird einen kurzen Input geben und ausreichend Zeit für Fragen und Nachdenken über neue Ideen. Wenn Sie also Lust haben, sich mit diesem bedeutenden Zukunftsthema auseinanderzusetzen, melden Sie sich hier an!
Foto: Austria Recycling